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Zwischen Auftragsrückgang, Fachkräftemangel, fehlender Digitalisierung und geopolitischem Druck: Wie Interimsmanagement die Industrie stärkt

  • Autorenbild: Julia Malcev
    Julia Malcev
  • 17. Juli
  • 2 Min. Lesezeit

Die deutsche Industrie steht unter Druck. Globale Krisen, geopolitische Spannungen und strukturelle Veränderungen sorgen für spürbare Herausforderungen – von rückläufigen Auftragseingängen über wachsenden Fachkräftemangel bis hin zu einer nicht ausreichenden Digitalisierung und neuen Risiken durch protektionistische Wirtschaftspolitik wie in den USA.

Viele Unternehmen spüren es deutlich: Die gewohnten Strukturen stoßen an ihre Grenzen – strategisch, personell und operativ.


Vier zentrale Herausforderungen, die die Industrie heute prägen:


1. Auftragsrückgang


Die Nachfrage schwankt stark. Gerade in exportorientierten Branchen wie dem Maschinenbau oder der Automobilzulieferung fehlen neue Aufträge. Lieferkettenprobleme, steigende Finanzierungskosten und veränderte Kundenbedürfnisse erschweren zusätzlich eine verlässliche Planung.


2. Fachkräftemangel


Technisches Know-how wird zunehmend zur Mangelware. Qualifizierte Ingenieur:innen, IT-Expert:innen oder Fachkräfte für Automatisierung sind schwer zu finden – und schwer zu halten. In vielen mittelständischen Betrieben stockt die Weiterentwicklung, weil Schlüsselpositionen unbesetzt bleiben.


3. Nicht ausreichende Digitalisierung & Automatisierung


Deutschland hinkt im internationalen Vergleich in vielen Bereichen der Industrie 4.0 hinterher. Veraltete Prozesse, fehlende Systemintegration und ein zögerlicher Kulturwandel bremsen die Produktivität – und damit die Wettbewerbsfähigkeit.


4. Protektionistische Handelspolitik – Beispiel: Trump-Zölle


Die mögliche Wiederwahl von Donald Trump bringt für die exportstarke deutsche Industrie eine weitere Unsicherheitskomponente mit sich. Bereits in seiner ersten Amtszeit setzte Trump auf Strafzölle gegenüber europäischen Produkten, insbesondere aus dem Automobilsektor. Sollte sich diese Politik wiederholen oder gar verschärfen, drohen massive Belastungen für Exporteure. Strategische Marktdiversifizierung, Lieferkettenanpassungen und resilientere Geschäftsmodelle werden dadurch umso dringlicher.


Wie Interimsmanagement helfen kann

In dieser komplexen Lage kann der Einsatz eines erfahrenen Interimsmanagerin ein entscheidender Hebel sein – nicht als Notlösung, sondern als Impulsgeberin auf Zeit.


Mögliche Einsatzbereiche aus der industriellen Praxis:


Restrukturierung bei Auftragsrückgang


Ein mittelständischer Zulieferer für die Automobilindustrie verzeichnet einen massiven Umsatzrückgang. Eine Interimsmanagerin übernimmt für sechs Monate die Leitung des Vertriebs, analysiert die Marktposition, richtet die Kundenansprache neu aus und erschließt durch gezielte Kooperationen neue Geschäftsfelder. Ergebnis: Stabilisierung des Umsatzes und Aufbau neuer Absatzkanäle.


Überbrückung von Fachkräftelücken


In einem Maschinenbauunternehmen geht der Produktionsleiter kurzfristig – eine Nachfolge ist nicht in Sicht. Ein erfahrener Interim-Operations-Manager übernimmt ad hoc die Führung des Bereichs, optimiert Produktionsprozesse, implementiert ein Shopfloor-Management-System und unterstützt parallel die Suche und Einarbeitung der Nachfolge.


Digitalisierung und Automatisierung vorantreiben


Ein Hersteller technischer Komponenten kämpft mit ineffizienten Prozessen und Medienbrüchen. Eine Interimsmanagerin mit Fokus auf Digitalisierung übernimmt die Projektleitung für die Einführung eines integrierten ERP-Systems, begleitet Schulungen und implementiert automatisierte Workflows. Ergebnis: Höhere Transparenz, kürzere Durchlaufzeiten und verbesserte Datenqualität für Entscheidungen.


Strategische Risikovorsorge gegen Handelsbarrieren


Ein Exporteur von Industrieanlagen möchte sich frühzeitig auf mögliche Strafzölle vorbereiten. Ein Interimsmanager entwickelt gemeinsam mit dem Führungsteam ein Szenario-Management, identifiziert alternative Absatzmärkte, evaluiert Nearshoring-Optionen und unterstützt bei der strategischen Anpassung der Lieferkette – mit dem Ziel, handlungsfähig zu bleiben, auch wenn sich politische Rahmenbedingungen rasch ändern..


Fazit: Flexibel, erfahren, wirksam – Interimsmanagement als strategischer Partner

Die Herausforderungen in der deutschen Industrie sind groß – doch sie sind lösbar. Interimsmanager bringen nicht nur Fach- und Führungskompetenz mit, sondern vor allem Umsetzungsstärke, Unabhängigkeit und Tempo. Sie schaffen Klarheit, treiben Veränderung und sorgen dafür, dass wichtige Projekte nicht liegenbleiben, sondern konsequent umgesetzt werden.

Ob als Brückenbauerin in der Transformation, als Krisenmanagerin oder als Innovationskraft – Interimsmanagement ist ein wertvoller Beitrag zur Zukunftsfähigkeit der Industrie.

 
 
 

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